Axel Hollmann


„Ich wollte mich nicht gemütlich an die Mauer lehnen.“


Während in West-Berlin der Alltag „leicht piefig“ vor sich hin plätscherte und nichts Neues erwarten ließ, waren Veränderungen außerhalb der ummauerten Stadt unübersehbar: Nach dem offensichtlichen Wahlbetrug bei den DDR Kommunalwahlen im Mai 1989 wandten sich die Bürger*innen der DDR von ihrer Regierung ab: Montagsdemonstrationen folgten, Flüchtlinge kamen über Ungarn und aus der Prager Botschaft in die BRD und nach West-Berlin. Für Axel Hollmann war klar, „so würde es nicht weitergehen können“ – doch ein Zusammenbruch des Grenzregimes schien ihm unmöglich und ein Trabbi auf dem Ku’damm lief unter Tagtraum:

Euphorisch, doch gänzlich unvorbereitet blieb Ossis wie Wessis nichts anderes übrig, als sich kennenzulernen und vorsichtig gegenseitig Befindlichkeiten abzuklopfen, möglichst ohne sich dabei auf die Füße zu treten:

Trotz bemerkenswerter Unterschiede zwischen Ost und West entstanden „einige wenige persönliche Kontakte“ zu Ostdeutschen und eine unerwartete Berufsperspektive, die Axel Hollmann kreuz und quer durch die ehemalige DDR reisen und auch tief in Künstlerseelen eintauchen ließ:

Zumindest auf der abstrakten Seite der Kunst ließen sich markante Unterschiede zwischen Ost und West kaum feststellen, meint Axel Hollmann und weist auf zwei Maler, deren Bilder in seinem „Berliner Zimmer“ hängen. Muss ja auch nicht – reicht ja so schon:


Andreas Lahusen, Bayern (links), Jürgen Gustav Haase, Brandenburg

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